Der Name Kloth erscheint bereits 1779 auf dem Rittergut Goldebee, als der Gutsherr von Hobe die ".. anhergehörige unterthänige Dirne Magdalena Dorothea Kloth ..." zum Zwecke der Heirat an das Heiliggeisthospital zu Wismar ".. eigenthümlich überlassen .." hat. Unter den Bauern in Benz findet sich 1883 ein Heinrich Kloth, der die dortige Bauernstelle Nr. 1 kauft. Das Datum der Ansiedlung der drei Kossathen Kloth ist der 15. April 1803. Aus diesem Jahr datiert die erste Regulative zwischen den 3 Hauswirten und dem damaligen Gutsherrn, dem Kommerzienrat Köster. In der Schmettau´schen Karte von 1788 sind die Bauernstellen noch nicht verzeichnet. Im Jahre 1807 werden die drei Hufen in einer Wertermittlung für die Ritterschaftliche Brandversicherung aufgeführt. Die Lage der drei Bauernstellen grenzt an die Gemarkung Warkstorf und ist durch den ehemaligen Bahndamm (ab 1887) abgegrenzt. Die Hufen sind vom eigentlichen Dorfkern Goldebee durch das Waldstück Bulster mit dem Fuchsberg (92,6m) getrennt. Die ersten Siedler gaben dem Bereich seinen Namen ("Drei Klothen"), der heute die Hausnummern 26, 27 und 28 umfasst. Aus dem Staatskalender von 1818 ist ersichtlich, daß Goldebee damals außer dem Gut auch noch 3 Bauernstellen hatte, die auch 1886 dort vermerkt sind.

Am 30.Juli 1819 wird das Gut Goldebee in der Erbangelegenheit des Kommerzienrates Köster in der Berliner Zeitung beschrieben. Dabei werden auch "Drei von einer Grosherzgl. Commission regulierte, verkleinerte Bauern .." beschrieben, die " jeder auf ewige Zeiten, jährlich 22 Thaler Pacht zahlen".


Gustav Hempel berichtet im "Handbuch des Mecklenburger Landes", 2.Theil von 1843 von 3 Cossathen. Raabe berichtet in seiner „Mecklenburgischen Vaterlandskunde“ von 1857, Goldebee habe 157 Einwohner und darunter 3 „Kosseten“. Dies deutet darauf hin, daß es sich um kleine bäuerliche Wirtschaften handelte, die entweder geringen Landbesitz besaßen, vielleicht aber auch das von ihnen bewirtschaftete Land nur vom Besitzer des Gutes gepachtet hatten, also von demselben irgendwie abhängig waren. Der Pachtvertrag ist sehr gut erhalten und überliefert. Darin heisst es unter anderem " Der Herr Rittergutsbesitzer von Graefe verpachtet die auf der Feldmark Goldebee belegene Wiese Kuhldieck an die Kossathen Johann Kloth, Karl Kloth und Sophie Klodt geb. Ott auf achtzig auf einander folgende Jahre, nämlich von Michaelis 1901 bis dain 1981." Das Pachtgeld bestand in Höhe von 30 Mark für jedes einzelne Pachtjahr und war jeweils im Voraus fällig.

"Zwischen dem Herrn Rittergutsbesitzer Albrecht von Graefe (1868-1933) auf Goldebee, als Verpächter einerseits und den Besitzern der drei Kossathenhufen zu Goldbee, Johann Kloth, Karl Kloth under Witwe Sophie Klodt geb. Ott, als Pächtern andererseits, ist der nachstehende Verpachtungs- und Pachtvertrag vollzogen worden ..."

Am 26. Juli 1883 ist im Regierungsblatt Mecklenburg-Schwerin zu lesen, dass bei einer verendeten Kuh des Erbpächters Kloth zu Goldebee, im Wege einer Sektion, Milzbrand festgestellt wurde. 1887 und 1901 werden die Grundstücke vom Kammeringenieur Wrede neu vermessen.

Im Hintergrund ist die Strohdachscheune zu erkennen (Bild oben rechts), welche seit Mitte des 19. Jh. als Wohn- und Stallgebäude diente. Das Wohnhaus der Hufe I aus Backstein wurde erst 1923 und der Anbau 1925 errichtet. Das Wohnhaus der Hufe II ist 1911 erbaut worden.


Am 27. März 1928 findet auf der Hufe 2 eine Verhandlung über die zukünftige Vererbpachtung der 3 Goldebeer Kossaten statt. Anwesend sind: Landdrost Wildfang aus Wismar als Verhandlungsleiter, Regierungsvermessungsrat Mau aus Wismar, Gutsbesitzer Tretow aus Kalsow, der Büdner No.10 Draeger aus Metelsdorf als Vertreter der Vererbpachtungsbehörde, der Gutsbesitzer Knuth v. Graefe-Goldebee, sowie Hauswirt No.1 Wilhelm Kloth, Hauswirt No.2 Hans Kloth und Hauswirt No.3 Karl Kloth. Danach werden die Grundstücke den Hofbesitzern zugeschrieben. Die Zahlung der Accidentien (Kirchgebühren) an Kirche, Pfarre und Küster aus dem Regulativ von 1803 wird beibehalten. Dienste, Naturalien und sonstige Gelder für Kirchenbauten sind zukünftig vom Gut aufzubringen und nicht mehr Angelegenheit der Hofbesitzer.


Am 28.Juni 1937 unterzeichnet der Bauer Wilhelm Kloth einen Kaufvertrag über den Erwerb der Hufe 1 nebst Zuwachsfläche (4,5 ha) zu einem Kaufpreis von 4860,- RM. Die Unterzeichnung findet bei der Pflug und Egge-Landsiedlungs-Gesellschaft in Berlin statt. Die Übergabe der Hufe 1 erfolgt rückwirkend zum 30.09.1936.


Das Stallgebäude wurde 1980 bei einem Feuer zerstört und mit neuen Baumaterialien auf dem alten Grundriss im gleichen Jahr wieder errichtet.

Die Siedlung Goldebee (Hufe I, II, III) ist 1937 Gegenstand eines Verfahrens der Kreisbauernschaft Wismar. Die Erbhöfe wurden 1936 in Eigentumsgrundstücke gewandelt und sollten nun je 15 ha Landzulage erhalten. Die Erbhöfe stehen am Rande einer Ackernahrung und sind somit sehr schwach. Die drei Bauern Wilhelm Klodt, Hans Klodt und Wilhelm Peters werden als tüchtig bezeichnet und sollen durch die Landzulage eine ausreichende Lebensgrundlage erhalten.

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