Carl Friedrich Christopher Steinhagen wurde am 21. Dezember 1814 in Warkstorf als Sohn von Hans Heinrich und Maria Steinhagen geboren. Die Taufe erfolgte in der evangelisch-lutherischen Kirche zu Goldebee. 1844 begann er eine Lehre als Stellmacher in Königsberg. Am 21 Mai 1849 erreichte er an Bord der "Galliot Flora" den Hafen von Galveston in Texas, USA. Er ließ sich in Anderson, Texas nieder. Am 13. April 1855 wurde er dort eingebürgert. Er arbeitete als Stellmacher und produzierte Pferdewagen für die Confederation Truppen im amerikanischen Bürgerkrieg. Am 27. November 1850 heiratete er Emma Friedericke Schatz in Houston. Sie lebten in Anderson und bauten dort 1853 ihr gemeinsames Haus. Emma Friedericke Steinhagen bekam zwölf Kinder, von denen 3 im Kindesalter verstarben. Die anderen Kinder gingen zur Schule und lernten bereits Englisch. Carl Friedrich Steinhagen starb am 19. Februar 1893 und wurde am 21. Februar 1893 auf dem Odd Fellows Cemetary in Anderson, Texas beerdigt. Carl Friedrich Steinhagen wird heute von der Texas State Historical Association als einer der bedeutensten Möbeltischler der frühen texanischen Besiedlung bezeichnet.


Heinrich von Strahlendorff, Ritter auf Gut Goldebee, Fortsetzung der Linie der von Stralendorffs. Nachfahre von Heinrich v. S. Ritter beim Grafen von Schwerin (Urk. 1217-1228).


Heinrich von Calcheim erblickte am Aschermittwoch des Jahre 1584 im Lande zu Berg auf dem väterlichen Stammhause Lohausen das Licht der Welt. Als Vater verzeichnete das Buch des Lebens Heinrich v.Calcheim gen. v.Lohausen, Herrn auf Lohausen und Lauffenberg und als Mutter Christina v.Egern a.d.H. Dießdung.Drei Jahre war er dann Kommandant von Bremen und Obrist im Auftrage dieser Stadt. Jetzt erst nach vielen bestandenen Abenteuern verlobte er sich am 13.Juli 1629 mit Magdalena v.Stralendorff, einer Tochter des Christoph v.Stralendorff auf Gamehl. Die Hochzeit wurde nebst "ehelichem Beylager und hochzeitlicher festivitäten" in Bremen am 10.November zelebriert. Durch diese Heirat hatte er sich auch in Mecklenburg bekannt gemacht, so daß er 1630 von Herzog Adolph Friedrich von Mecklenburg zum Geheimen und Kriegsrat sowie Obristen über ein Regiment zu Fuß bestellt wurde. Im selben Jahr aber war er noch vom schwedischen König Gustav Adolph abgeworben worden, bei dem er dieselben Posten versah. 

Nach Eroberung der Stadt Wismar wurde er daselbst zum Kommandanten bestellt. Vom schwedischen König erhielt er schließlich noch die Ernennung zum Generalmajor und Kommandeur der Truppen im Niedersächsischen Kreis. 1632 wurden ihm Magdeburg und Wismar anvertraut, bis 1636 sah man ihn ferner wieder in diplomatischen Dingen unterwegs sein. Herzog Adolph Friedrich von Mecklenburg nahm ihn wieder unter seine Fittiche und ernannte ihm zum Kommandanten von Rostock. Er war ein Mann von ungeheuerer Zähigkeit und Energie, konnte spanisch, französisch, italienisch und lateinisch sprechen, war christlich gesinnt und ein großer Schriftsteller. Festungen konnte er sowohl mit der Feder als auch mit der Waffe erobern. Nach einiger Krankheitszeit, nachdem ihm nochmals aus der Bibel vorgelesen worden war und er sein Gesinde um sich gesammelt hatte, verstarb er am 30.Januar 1640 in Rostock zwischen 10 und 11 Uhr mittags.


Otto Friedrich von Hobe, geboren am 15. Mai 1674 auf Großen Nikör als Sohn des Sächsisch-Merseburgischen Kammerjunkers und Pfandherrn Hartwig von Hobe und seiner Gattin Catharina von Wackerbarth a.d.H. Lunau. Im Alter von zehn Jahren zog er 1684 an den Hof nach Merseburg, wo er bis 1692 bei Herzogin Christina zu Merseburg als Page diente. Mit 18 Jahren ging er 1692 vom Hofe ab und studierte an der Universität Leipzig Jurisprudenz und Philosophie. 1695 kam er auf Wunsch seiner Eltern für sechs Monate nach Hause und besuchte in dieser Zeit auch Vorlesungen in Rostock. Zurück in Leipzig studierte er weitere drei Jahre, bis er sich 1695 auf ein militärische Studienreise in die Niederlande begab. Als 1697 sein jüngster Bruder verstarb, baten die Eltern ihn um seine Rückkehr. 1698 kehrte er zu seinen Eltern zurück und war bis 1701 wieder als Kammerjunker in den Diensten des Hofes zu Merseburg. Da sein Vater sehr schwächlich war, stand er diesem nun zur Bewirtschaftung der Güter bei. Am 18. Oktober 1702 nahm er in Goldebee "auf geschehene gebührene Anwerbung bey Ihrer damals noch lebenden Frau Mutter" (der verwitweten Majorin von Lützow) die Jungfrau Augusta Juliana v. Sperling zur Ehefrau.

Sie schenkte ihm in einer langjährigen Ehe sieben Kinder, wovon nur eines totgeboren wurde. 1703 wurde dem frischgebackenen Ehemann das Gut Klein-Tessin zuteil und er zog mit seiner Familie dorthin. 1705 starb in Gnoien sein Vater, woraufhin er 1706 das Gut an die Stadt Tessin verkaufte. 1711 kaufte er sich ein Haus in Rostock und lebte dort mit seiner Familie bis 1716. Als dann in Dezember 1715 seine Schwiegermutter verstarb, bekam er Goldebee und zog dorthin. 1719 nahm er noch ein ständisches Amt wahr, als Ritterschaftlicher Deputierter bei der kaiserlichen Kommision in Rostock.

1722 wurde er als Landrat vorgeschlagen und wurde vom Kaiser als solcher bestätigt. Sein diplomatisches Geschick verhalf ihm im Laufe der Zeit zu einigen Sendungen. So gratulierte er 1729 dem König von Großbritannien bei seiner Ankunft in Hannover im Namen der mecklenburgischen Stände. Noch drei Jahre sollte er leben. Bis dahin war er von kräftiger Gesundheit gewesen, klagte doch bald über Müdigkeit in den Beinen. Das waren die ersten Anzeichen einer tödlichen Krankheit. Am 27. September hatte er hohes Fieber, konsultierte weltberühmte Ärzte aus Wismar, die ihm aber nicht helfen konnten. Seine Familie versammelte sich um ihn, er nahm noch dankbar zur Kenntnis, dass ihm vorgebetet wurde und so entschlief er sanft nach priesterlicher Einsegnung am 8. Oktober 1732 des morgens um 4 Uhr im 59. Lebensjahr. Sein Leichnam wurde darauf hin am 5. November 1732 in Goldebee "zur Erden bestätigt".


Albrecht von Graefe-Goldebee


(geb. 1. Januar 1868 in Berlin ; gest. 18. April 1933 in Goldebee) war ein völkischer Politiker in der Weimarer Republik . Graefe war der Sohn des berühmten Augenarztes Albrecht von Graefe . Zur Unterscheidung nannte er sich Graefe-Goldebee. Bis 1900 diente er als Offizier bei der Kavallerie (Leibgarde-Husaren-Regiment). Seit 1899 war Graefe Rittergutsbesitzer auf Goldebee und als solcher bis 1918 Mitglied des Ständetag von Mecklenburg-Schwerin . Von 1896 bis 1907 wirkte Graefe als Diplomat, u.a. in Istanbul . Im Jahre 1912 zog Graefe für die Deutschkonservative Partei in den Reichstag ein. Im 1. Weltkrieg war er Frontoffizier. Nach der Novemberrevolution vertrat Graefe die neugegründete Deutschnationale Volkspartei 1919 in der Weimarer Nationalversammlung und ab 1920 im Reichstag . 1922 gründete er zusammen mit Reinhold Wulle und Wilhelm Henning die Deutschvölkische Freiheitspartei ( DVFP) ), deren Vorsitzender er von 1922 bis 1928 war. Nach dem Verlust des Reichstagsmandats 1928 zog sich Graefe weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück.


Blida von Graefe


Malerin, Graphikerin, Illustratorin, Tiere, Figürliches, Schriftstellerin, Journalistin, Restauratorin; *18.12.1905 Goldebee, Mecklenburg – †16.5.1999 (Grab in Oberammergau, neuer Friedhof, Bronze-Grabmal von »H.G.Lang); v.G. lebte etwa 1940-53 und seit 1998 in Oberammergau;
ab 1924 Studium an den Vereinigten Staatsschulen Berlin, an der Académie de la Grande Chaumière Paris, an der Johannes Itten-Schule Berlin; ebenda, in Paris, seit 1953 in Rom (Kulturkorrespondentin deutscher und schweizer Zeitschriften und Zeitungen, auch WK, Merian), seit 1970 in Cannero/Italien und seit 1984 in München, Reichenhaller Straße 8, tätig; Freundschaft mit Giacomo Manzù; 1974 Bundesverdienstkreuz.
“Die Formfiguren von Blida regen die Phantasie an: hier herrscht Ironie, wenn zwei Fische strengen Blickes philosophieren, dort, wo die starre Maske des rundlichen Fisches zum Clown wird, dominiert der Scherz, aetherische und raffinierte Lyrik eignet dem Blatt, in Rötel und Bleistift ausgeführt, auf dem die schlanken Beine der Flamingos – das Leitmotiv – in harmonischem Einklang mit den wellenförmigen Drehungen ihrer langen Hälse stehen, ein einheitlicher Rhythmus wie in einem visionären Tanz. ... kommen wir zu dem Schluss: hier gilt es nicht nur die treffsichere Hand, die raffinierte Technik zu bewundern, sondern – und das ist weit gewichtiger – wir spüren die Intelligenz und das Fingerspitzengefühl der Künstlerin, die das Sichtbare mit humanem Verstehen durchdringt.” (Ezio Gribaudo in B.v.G., Animali).
“Ich freue mich, die Zeichnungen von Blida gesehen zu haben, so wie ich mich freue an der Liebe, mit der sie gezeichnet hat und wie wir es alle tun sollten.” (G.Manzù, 1974 in B.v.G., Animali);
“Eine andere Eigenschaft war ihr Mut. Schon als Kind entführte sie ein Pony, das im Krieg zum Abdecker gebracht werden sollte. Im hohen Alter von 87 Jahren unternahm sie eine Abenteuerreise nach Costa Rica, um Papageien in Freiheit zu zeichnen. Intensiv befaßte sie sich mit dem Leben der Blinden, und es gelang ihr mit einem Stift, der ein Relief auf dem Papier hinterläßt, Tierbilder zu zeichnen, die Blinde ertasten können.” (WK, Richard Breuer);
Ausstellungen, Italien: 1974 Florenz und Stresa, 1983 Angera;
Werke, Bücher: 8 Bücher von 1939-70; B.v.G., Das schwarze Huhn (Heimatroman aus Goldebee und Umgebung), 1939; B.v.G., Oberammergauer Schnitzkunst, mit einführendem Text von Blida Heynold-Graefe München, 1950; B.v.G., Verborgenes Italien, mit Aufnahmen von Christian Heynold, Mainz u. Berlin, 1965; B.v.G., L´Improvviso di Manzù, Torino, 1974; B.v.G., Tiere im Zoo – tastbar und hörbar, München, 1987; B.v.G., Pedro und Cocolores, München, 1993: “Ihre ganze Lebenserfahrung und Passioniertheit gilt dem Dienst am blinden Menschen, als ob sie es dabei ihrem Großvater, einem bedeutenden Ophtalmologen seiner Zeit (›Ein Leben für das Licht‹) auf ihre Weise nachtun möchte. Seit einigen Jahren hat sie für sich als Arbeitsthema ›die Welterschließung für Blinde‹ gewählt. Zwei Bücher dieser Richtung sind vor dem hier angezeigten bereits erschienen. Ein viertes steht kurz vor der Vollendung. Immer geht es dabei darum, über die Kombination von Text, (Tast-)Bild und Stimme Blinden Bereiche zu erschließen, die ihnen sonst eher verschlossen bleiben. Dem Leser, Betrachter oder Hörer soll gleichsinniges Erleben ermöglicht werden, unabhängig davon, ob dieser sich über das Auge, den Tastsinn oder das Gehör dem Stoff nähert. ... Alles in allem eine durch und durch stimmige und zugleich anrührende, klug komponierte Geschichte, die unaufdringlich viel Wissen transportiert und tiefes Verständnis für blinde Menschen erkennen läßt und vermittelt. Nichts besseres läßt sich über ein Jugendbuch sagen, als daß es die Lust am Leben weckt und die Lust am Leben stärkt, selbst für den, der mit erschwerten Startbedingungen zu kämpfen hat.” (Süddeutsche Zeitung 1.12.1993, Günther Waidner, Abbildung);
B.v.G., Liebe zur Linie, Leitfaden zum kreativen Umgang mit tastbaren Linien, München, 1995; B.v.G., “Die Biennale in Venedig" WK 18/1976; Literatur: B.v.G., Animali – Tiere, Cannero, 1983 (Porträt); WK 7/1999 (Porträt, Nachruf); Mg: Ligiert BvG.

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